“...pöbelhaft...”
Kölner Stadtanzeiger
“Niklas Seidl hat Cello und Komposition studiert, aber man fragte sich nach der Uraufführung seines Stücks “Maderijåal” (...) warum.”
Matthias Roth
28_07_14, Rhein-Neckar-Zeitung.
youtube-kommentar von erics.2362 zu keyframes 2024:
“Niklas lass uns mal über deinen Zustand reden.“
Ludwig Börne: Die Kunst, in drei Tagen ein Originalschriftsteller zu werden (1823):
Die Meinung ist die Küche, worin alle Wahrheiten abgeschlachtet, gerupft, zerhackt, geschmort und gewürzt werden. An nichts ist größerer Mangel als an Büchern ohne Verstand, an solchen nämlich, die Sachen enthalten und keine Meinungen.
{...}
Nehmt einige Bogen Papier und schreibt drei Tage hintereinander ohne Falsch und Heuchelei alles nieder, was euch durch den Kopf geht. Schreibt, was ihr denkt von euch selbst, von euern Weibern, von dem Türkenkrieg, von Goethe, von Fonks Kriminalprozeß, vom Jüngsten Gerichte, von euern Vorgesetzten – und nach Verlauf der drei Tage werdet ihr vor Verwunderung, was ihr für neue, unerhörte Gedanken gehabt, ganz außer euch kommen. Das ist die Kunst, in drei Tagen ein Originalschriftsteller zu werden!
frei nach konrad boehmer in
das prinzip der determination:
die kompositorische determination macht nur dann sinn, wenn sie die mauern des alten konsens durchbrechen will. sie versucht, dem phänotypischen material ein genotypisches gegenüberzustellen, in dem der gedanke, der ausdruck (ggf. der wille des komponisten), sich nur durch neues, eigenständiges material, das a priori es selbst ist, präsentieren kann.
Gefunden von Leonie Reineke
“Avantgarde wurde 1985 in München gegründet und ist eine inhabergeführte globale Kommunikationsagentur mit Schwerpunkt Erlebnismarketing.”
franz koglmann (wiener flügelhornimprovisateur):
"die wege der moderne waren keine sackgassen. sie mussten gegangen werden, damit wir am ende des jahrhunderts schließlich frei wurden. {...} frei sind wir heute, auch in der freiheit, uns zu begrenzen. im jazz wird immer improvisiert werden, doch dort, wo es sich um den den spezifischen improvisationsakademismus einerseits und diesen selbstverwirklichungsblähungen andererseits handelt, ist das jazzsolo tot.
heute sehe ich die improvisation zwiespältig. sie beinhaltet mir zu wenig risiko, sie verlässt sich zu sehr auf angelerntes, gewohntes. andererseits kann improvisation in meinen kompositionen wenigstens unvorbereitetes, vorher nicht geplantes zulassen.
ich glaube, dass die improvisation einen großen widerspruch beinhaltet: sie erhebt den anspruch des extemporierens, der erfindung im augenblick und ist andererseits doch vorzüglich demonstration des angelernten."
Kurt Tucholsky
"Vom Stationsvorsteher aus gesehn sieht der tägliche Abschied der Reisenden aus den Zügen recht stereotyp aus. Von der Krankenschwester aus gesehn hat der Tod ein andres Gesicht als vom Trauernden aus gesehn. Alles, was man regelmäßig und berufsmäßig tut, versteinert. Man sollte auch seine eigenen Erlebnisse vom Stationsvorsteher aus sehen können."
gottfried benn (1949):
"der stil der zukunft wird der roboterstil sein: montagekunst. der bisherige mensch ist zu ende. biologie, familie, theologie, soziologie: alles verfallen und ausgelaugt. alles prothesenträger. das getue in den romanen, als ob es an sich weiterginge und etwas geschehe ist unfug. es geht nichts an sich weiter und geschieht nichts
der mensch muss neu zusammengesetzt werden aus redensarten, sprichwörtern ,sinnlosen bezügen: ein mensch in anführungszeichen"
мукыгср уы яг вшыштыефддшукут гтв вфтт тщср ьфд штыефддшукут вшу тугу мукышщтююыщ рфе ьше оуьфтвуь срщт агтлешщтшуке
George Bernard Shaw:
„ghoti“ = „fish“; „gh“ wie in „enough“, „o“ wie in „women“, „ti“ wie in „nation“
Betreff: Arthur Rimbaud
„Pech für das Holz, das sich als Geige wiederfindet“.
[ICH ist ein anderer]
François Boisrond:
"Ich habe den Eindruck, dass ich mehr lerne, wenn ich schlechte Filme oder schlechte Malerei sehe." "...eine blöde Kultur zu akzeptieren, die faszinierend ist."
Martin Kippenberger:
man wird immer gefragt, wovon man lebt, statt warum.
Terry Lurch:
Baudrillard sagte einmal etwas über die Informationsdichte, die, wenn sie allzu hoch wird in ein weißes Rauschen übergeht und somit die Informationen im kleinsten Detail sich wieder auf eine einzige große Information beschränken lassen. Ähnlich, wenn auch vereinfacht geschieht es mit dem Geräuschimpuls, der, potenziert, in einen einzigen Ton als eine Information übergeht.
Was also in Stockhausens frühen elektronischen Studien bewußt experimentiert wird, kehrt in weit komplexerer (und damit vielleicht auch einfacherer) Weise bei Ferneyhough und anderen Komponisten der Überinformation wieder.
boris groys:
die innovation bleibt im wesentlichen immer auf einem fleck und verändert nur die position des urhebers, der dank ihr einen priviligierten platz in der kultur erwirbt und sich also selbst in den bereich des wertvollen versetzt.
alles düst voran, nur eines bleibt auf dem fleck: die innovation.
Pierre Bourdieu:
Alles schon mal dagewesen! Das ist wahr und falsch zugleich. Darum ist im Umgang mit Vorgängerproblematik auch so große Vorsicht geboten. Die sozialen Bedingungen dafür, daß diese Künstler sich und anderen als eben die erkennbar waren, die machten, was sie in unseren Augen zu machen scheinen, waren nicht erfüllt. Also haben sie es nicht gemacht. Was auch heißt, daß das Feld, damit Duchamp einen Duchamp machen konnte, so beschaffen sein mußte, daß man einen Duchamp machen konnte.
Praktische Vernunft S. 185
Ich bin gern bereit, die Triftigkeit von Kants Ästhetik anzuerkennen, aber nur im Sinne einer Phänomenologie der ästhetischen Erfahrung all jener Männer und Frauen, die das Produkt der skholé sind. Das heißt, daß für die Erfahrung des Schönen, die Kant so triftig beschreibt, ökonomische und soziale Bedingungen der Möglichkeit gelten, die Kant außer acht gelassen hat, und daß die anthropologische Möglichkeit, deren Analyse Kant entwickelt, nur dann wirklich universell werden könnte, wenn diese ökonomischen und sozialen Bedingungen universell verteilt wären. Die Vorraussetzung für die reale Universalisierung dieser (theoretischen) Möglichkeit ist also die reale Universalisierung ihrer ökonomischen und sozialen Vorraussetzungen, das heißt der skholé, deren Monopolisierung durch einige Wenige diesen happy few das Monopol auf das Universale verschafft.
ebd., S. 213
"Niklas hat eine Entwicklungsverzögerung und zeigt leichte autistische Züge, er spricht und ist sehr selbstständig. Pflege ist daher nicht nötig.
Er geht gerne raus, liebt es Rad zu fahren und macht unglaublich gerne Ausflüge, auch Schwimmen wäre ein Option."
random facts from the Internet
interview with James Weeks